Aktuell leben auf der Erde ca. 7,7 Milliarden Menschen. Davon nutzen etwas mehr als 4 Milliarden regelmäßig das Internet. Und so entstehen Tag für Tag Abermillionen an Daten. Lt. dem Marktforschungs- und Beratungsunternehmen International Data Corporation wurden 2018 33 Zettabytes an Daten durch die Menschheit generiert. Hinter dieser unscheinbaren Zahl verbirgt sich eine kaum vorstellbare Datenmenge. Ein Zettabyte ist eine 1 mit 21 Nullen. Wenn man diese riesige Menge auf DVDs abspeichern würde, dann würde die Länge dieses Stapels 23 Mal die Entfernung zwischen Erde und Mond darstellen. Alternativ dazu könnten wir auch 33 Millionen menschliche Gehirne zum Abspeichern nutzen. Und damit steht die Menschheit datenvolumentechnisch noch ziemlich am Anfang.
Experten schätzen, dass diese Zahl bis 2025 exponentiell auf 175 Zettabyte jährlich wachsen wird.
Nun, wenn wir jährlich riesige Mengen an neuen Daten generieren, müssen wir diese Daten natürlich auch irgendwo speichern. Da reicht die Speicherkapazität einzelner Geräte oder Speichermedien einfach nicht mehr aus. Also wohin damit: Genau, in die Cloud.
Hinter der Cloud stecken unzählig viele Computer, die miteinander vernetzt sind. Diese Server stehen über die ganze Welt verteilt. Für uns ist das allerdings nicht sichtbar. Diese sind nämlich wie von einer nebligen Wolke verhüllt. Das erklärt auch den Namen „Cloud“.
Wenn man also davon spricht, etwas in die Cloud zu laden, dann meint man damit nur, Daten auf einem Server zu speichern. Dieser Server befindet sich aber nicht auf dem Handy, oder im Laptop oder einer lokalen Festplatte, sondern kann hunderte Kilometer entfernt sein.
Die Cloud ist dabei ganz und gar keine Neuerung der letzten paar Jahre Tatsächlich liegen die Anfänge des Cloud Computing in den 1960er Jahren. Hier entstanden die ersten Überlegungen, wie man bestimmte IT-Ressourcen einer großen Menge an Menschen bereitstellen kann.
Fehlende technische Voraussetzungen, wie z.B. stabiles Internet, erschwerten dieses Vorhaben damals allerdings noch.
1991 folgte dann die erste und wichtigste Grundlage der heutigen Cloud: Das World Wide Web wurde durch Forschungsinstitut CERN für alle Welt zur Verfügung gestellt.
2002 führte Amazon mit seiner Cloud-Computing-Plattform Amazon Web Services die die moderne Cloud ein. Das passierte aber eher ungewollt. Der ursprüngliche Gedanke hinter der Plattform war, dass sie für Sicherheit und Stabilität auf der Amazon-Website sorgen sollte. Als die Amazon Mitarbeiter allerdings bemerkten, dass man ungenutzten Speicher- und Rechenkapazität vermieten konnte, wurde die moderne Cloud, wie wir sie heute kennen, geboren.
2007 wurde mit Dropbox das Konzept eingeführt, Dateien in der Cloud zu speichern. Das Konzept gewann schnell an Beliebtheit in der Bevölkerung und so schossen überall auf der Welt Rechenzentren aus dem Boden.
Bis heute wurde diese Technologie noch sicherer und effizienter gestaltet, so dass sich ein Großteil unserer heutigen Datenmengen sich nicht mehr auf haptischen Speichermedien befinden, sondern in der Wolke.
Im Jahr 2019 stellte die deutsche Bundesregierung auf dem jährlich stattfindenden Digital-Gipfel das europäische Projekt Gaia X erstmals offiziell vor.
Ziel dieses Projekts ist es, gemeinsame eine europäische Dateninfrastruktur zu entwickeln. Es wird häufig auch von dem Projekt „europäische Cloud“ gesprochen. Laut der Bundesregierung haben Unternehmen damit die Möglichkeit, ihre Daten noch besser und effizienter zu nutzen und zu schützen.